EIN TAG
IM LEBEN
DES 179212
Ein deutscher Nerd im US-Knast. Wie habe ich dort 33 Jahre überlebt? Wie sah mein Alltag hinter Gittern aus? Das erzähle ich in „Ein Tag im Leben des 179212“, ursprünglich veröffentlicht im Gütersloher Verlagshaus 2008.
MeinTag beginnt um 4.20 Uhr, als mein Zellenmitbewohner das Klo spült. Von der sieben-Quadratmeter-großen Doppelzelle nehme ich meine Leser mit in den Speisesaal, wo ich zwei Kumpel zum Frühstück treffe. Was uns Drei verbindet, ist, dass wir keine Chance auf Entlassung haben. Dann gehe ich zu meinem Arbeitsplatz in der Sporthalle, wo ich den halb-offiziellen Knastpuff putze. Entlang des Weges skizziere ich die Leben und Persönlichkeiten der Häftlinge und Wärter.
„Den Grad der Zivilisation einer Gesellschaft kann man am Zustand ihrer Gefangenen ablesen“, schrieb Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821-1881). Sein Meisterwerk „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch“ diente mir als Inspiration für dieses Buch. Was sagen Haftbedingungen wie jene, die ich beschreibe, über den Grad der Zivilisation Amerikas?